Ein Buch, das mich sehr beeindruckt hat, ist „Das Ende der Männer – und der Aufstieg der Frauen“ von Hanna Rosin. Mir kommt es so vor, dass sie in vielen Betrachtungen, Studien und Interviews ein Männerbild entlarvt, dessen Schicksal es zu sein scheint, an eine unaufhaltsame, epochale Entwicklung den Anschluss zu verlieren – beziehungsweise scheint das aktuelle Selbstverständnis vieler Männer darauf ausgerichtet, an kulturell-patriarchaischen oder religiös-patriarchaischen Überlieferungen festhalten zu wollen, um diese unvermeidliche Entwicklung so lange wie möglich hinauszuzögern: Gemeint ist schlichtweg das Etablieren der Frau in der Gesellschaft, gleichberechtigt zur bisherigen Rolle des Mannes. Hierunter verstehe ich, dass Frauen in Sport, Beruf, Gesellschaft, Politik, Kultur, Gesundheit, etc. mit einem Selbstverständnis Rollen besetzen und Aufgaben erfüllen (die in vielen Fällen noch vor etlichen Jahren ausschließlich Männern vorbehalten waren…), so dass man sich als moderner, mitteleuropäischer, liberaler Betrachter heute eigentlich nicht vorstellen kann, dass dies je anders war. (Und nur weil wir heute eine Bundeskanzlerin und eine Verteidigungsministerin haben sind wir natürlich noch nicht am Ende dieser Gleichberechtigungsentwicklung, sondern sicher weiterhin noch am Anfang… – doch ist für mich zumindest eine beschleunigte Tendenz dieser Entwicklung deutlich zu erkennen…)

Im Sinne meiner Blog-Einleitung sind hier also wohl komplementäre Teile des gleichen Ursprunges dabei, einem „naturgewollten“ Prinzip zu folgen, um das Männliche und das Weibliche ihrem ursprünglichen angedachten Gleichgewichtszustand anzunähern. Jedes Geschlecht bringt hierbei seine ihm eigenen Besonderheiten ein. Das gleichwertige Nebeneinander all dieser Besonderheiten führt dazu, dass sich auf dieser Grundlage Prozesse ganzheitlicher betrachten und steuern lassen, um diese nachhaltiger zu gestalten. (Mehr dazu in folgenden Beiträgen…)

Gregor Pchalek

Quelle:
Hanna Rosin
Das Ende der Männer – und der Aufstieg der Frauen
Bloomsbury Verlag GmbH Berlin
ISBN 978-3-8270-1132-9