Gregor Pchalek mit Hunden

„DAS PRINZIP GANZHEITLICHKEIT“ – ein altes Prinzip unverändert aktuell!

Warum schreibe ich diesen Blog?

Zuerst sollte ich die Frage klären, was überhaupt GANZHEITLICHKEIT ist bzw., was ich darunter verstehe. Kurz will ich dazu etwas ausholen und die Philosophiegeschichte bemühen:

Schon Anaximander spricht (ca. 600 v Chr.) davon, dass aus dem APERION (einem räumlich und zeitlich unbegrenzten Urstoff) „gegenstrebige Wirkkräfte oder Substanzen (entstehen) und in einem kontinuierlichen und ausgeglichenen Prozess für die beständige Ordnung des Kosmos stehen: ein dem Wechsel und der Veränderung ausgesetztes und doch in sich stabiles System.“3

Heraklit (ca. 500 v.Chr.) schreibt dazu1: „Doch die Gegensätzlichkeit ist nicht das letzte; vielmehr sind beide Seiten der Gegensätze je aufeinander bezogen und bilden nur an der Oberfläche und für den Toren einen Widerspruch, während der Weise in der Tiefe den ewig versöhnenden Zusammenhang wahrnimmt“
„Heraklits Lehre von den Gegensätzen deutet darauf hin, daß Dinge, die uns als Widerspruch erscheinen, wesentliche Bestandteile der Wirklichkeit sind, ja genaugenommen die Struktur der Wirklichkeit selbst sind“, so Anton Krammer.2

Ob Laotse (ca. 600 v Chr.) und der durch ihn in China begründete Daoismus von den philosophischen Sichtweisen der Griechen beeinflusst wurde, habe ich bisher noch nicht recherchiert. Allerdings spricht der Daoismus auch davon, dass Dualitäten als naturgemäße Phänomene in unserer Welt wirken. Solche dualen Phänomene sind zum Beispiel hell/dunkel, warm/kalt, hoch/tief, bewegt/statisch, wahr/falsch, aber auch Sein/Nicht-Sein, Werden/Vergehen und natürlich auch: männlich/weiblich bzw. Mann und Frau.

In meinen persönlichen Betrachtungen folge ich diesen Denkmodellen und will mich mit diesem Blog auf folgende Fragen einlassen:

1. welche Phänomene können wann als gegensätzlich gelten – gehören aber irgendwie zusammen?

2. unter welchen Umständen können diese vermeintlich gegensätzlichen Phänomene in eine Art Gleichgewicht gebracht werden?

3. könnte dieser Gleichgewichtszustand dann als harmonisch gelten – und warum könnte es erstrebenswert sein, dass etwas als harmonisch gilt?

4. und könnte dieser Harmoniezustand dann mit Ganzheitlich bezeichnet werden und wäre damit Ganzheitlichkeit ein Urprinzip – eine Art „Heilprinzip“ bzw. „Weltunterbewusstsein“ – das in allem (tendenziös) wirkt?

5. was wäre die Bestimmung dieses Wirkmechanismus` – und könnte dieser Wirkmechanismus von „außen“ an Phänomene herangetragen werden, um deren Vergleichgewichtungsprozess aktiv zu fördern?

Es ist nicht mein Anspruch, diesem Blog eine philosophiegeschichtliche Tragweite zu geben, die ggf. anderen, wissenschaftlichen Veröffentlichung zu diesem Thema standhalten könnte. Vielmehr verstehe ich mich lediglich als „katalytischen Beobachter“ und will meine dauernden Betrachtungen und Gedanken zu diesem Thema hier veröffentlichen, um für mich selbst eine Art Essay-Sammlung zu schaffen. Sehr gerne lasse ich mich natürlich auch vom Feedback interessierter Mitleser inspirieren – gerne bin ich auch für Diskurse offen, soweit es mein Wissen um das jwlg. Thema und meine Zeit zulassen.
Ich will hier keine Antworten geben, eher Fragen stellen oder Gedankenmodelle skizzieren. Ich will mich mit diesem Blog einfach selbst antreiben darüber nachzudenken, in wie vielen Lebensfeldern das PRINZIP GANZHEITLICHKEIT wie wirkt – oder eben nicht wirkt – und will dabei auf Felder wie Gesellschaft, Politik, Umwelt, Gesundheit, Erziehung, Partnerschaft, Religion, Gleichberechtigung etc. eingehen.
Ganz besonders interessiert mich hierbei das Verhältnis zwischen Mann und Frau und, ob es Haltungen oder Mechanismen gibt, die dieses wohl spannenste Gegensatzpaar in einen Gleichgewichts- und damit in einen Harmoniezustand bringen könnten.

Gregor Pchalek

 

Quellen

1. u. 2. Anton Krammer, Rationale und Irrationale Harmonie, Abs.3
3. Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Anaximander

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